Geschichte

Die Gründung des Salzbergwerks in Kłodawa ist mit gravimetrischen Untersuchungen in der Umgebung von Kłodawa verbunden, die bereits in den 30. Jahren des letzten Jahrhunderts angefangen haben. Die Untersuchungen ergeben, dass sich in dieser Gegend relativ nah an der Erdoberfläche ein gewaltiger Salzstock befindet.
Der Zweite Weltkrieg unterbricht die Untersuchungen für mehrere Jahre. Nach dem Kriegsende werden sie wieder aufgenommen und erlauben es, den Umriss von großen Steinsalz- sowie Magnesium-Kaliumsalz-Strukturen festzustellen.
Der Bau eines Bergwerks und einer Kalisalzverarbeitungsanlage im Mittleren Bereich des Salzstocks beginnt. Während der Bauarbeiten stellt es sich heraus, dass die Lagerstätten hauptsächlich Steinsalz enthalten, während Magnesium-Kaliumsalze in geringeren Mengen vorhanden sind. Die ersten Tonnen Steinsalz werden 1956 abgebaut. Im Jahr 1958 wird infolge einer Änderung des Produktionsprofils die bisherige Bezeichnung der Anlage geändert. Es entsteht ein neues Unternehmen das Salzbergwerk „Kłodawa“. Die Anlage sollte 450 Tausend Tonnen Salz pro Jahr abbauen, dieses Produktionsniveau erreicht sie Ende der 1960er Jahre.
Die 1970er Jahre bringen mit sich eine Erweiterung des Bergwerks – die Produktion übersteigt damals 1 Million Tonnen pro Jahr.
Der größte Kunde eines Salzbergwerks sollte die Industrie sein. Mit der Wirtschaftsflaute in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren sinkt aber auch die Nachfrage nach Salz, was zu einem Rückgang der Produktion im Salzbergwerk „Kłodawa“ führt.
Heutzutage ist das Bergwerk der größte inländische Produzent von Steinsalz. Der Abbau erfolgt nach dem traditionellen bergmännischen Verfahren, das es ermöglicht, die natürlichen Eigenschaften des Kłodawa-Salzes schonend zu erhalten. Die Endprodukte werden in einem mechanischen Verfahren aufbereitet, ohne die Anwendung von chemischen Prozessen.

Gerne stellen wir Ihnen die Zeittafel

zu der Geschichte des Salzbergwerks „Kłodawa” vor:

Historia Kłodawa

1946

Die Staatliche Ölexplorationsgesellschaft (Państwowe Przedsiębiorstwo Poszukiwań Nafty) beginnt mit der ersten Versuchsbohrung „Kłodawa 1” bis zu Tiefe von 682 m.

1949

Der Wirtschaftsausschuss des Ministerrates beschließt den Bau eines Bergwerks und einer Aufbereitungsanlage für Kalium- und Magnesiumsalze mit einer Produktionsleistung von 25 000 MG (26. Oktober 1949). Gründung der Direktion für den Bau von Kalisaltzwerken (Dyrekcja Budowy Zakładów Soli Potasowych) in Wełnowiec mit Bauleitung in Kłodawa

1951

Es beginnt der Aushub von Schacht Nr. 1 (Michał) und der Bau eines 3 km langen Anschlussgleises

1952

Es beginnt der Aushub von Schacht Nr. 2 (Barbara), der als Lüftungsschacht vorgesehen war.

1953

Am 1. Januar wird die Abteilung für den Bau des Bergwerks in Kłodawa (Zakład Budowy Kopalni w Kłodawie) selbstständig und als Unternehmen für den Bau des Bergwerks Kłodawa (Przedsiębiorstwo Budowy Kopalni Kłodawa) umbenannt., Entwicklung der ersten geologischen Dokumentation für die Kalium-Magnesium-Salzlagerstätten und Beginn der Erkundung des Vorkommens mithilfe von Stollen auf 450m Tiefe, Einbau einer Fördermaschine auf Schacht Nr.

1955

Die Funktion des Zentralinvestors übernimmt das Ministerium für die Chemische Industrie (Ministerstwo Przemysłu Chemicznego) und die des Hauptinvestors die Hauptverwaltung Salzindustrie (Zarząd Przemysłu Solnego) in Krakau

1955

Inbetriebnahme der Fördermaschinen im Schacht Nr. 2

1955

Beginn der Bohrung von Stollen auf 600m Tiefe und der Errichtung von Gebäuden: dem Verwaltungsgebäude, der Ambulanz und der Pförtnerloge

1956

Einführung des Pferdetransports für die Ablieferung des abgebauten Salzes

1956

Inbetriebnahme einer provisorischen Aufbereitungsanlage mit der Mahlleistung von 30 Tonnen/Std.

1957

Fertigstellung und Inbetriebnahme der Fördermaschine auf Schacht Nr. 2. Steinsalzproduktion beginnt, das Bergwerk hat eine Jahresproduktion von 25 000 Tonnen

1958

Verschmelzung der Kalisalz-Werke (Zakłady Soli Potasowych) mit dem Unternehmen für den Bau des Bergwerks und Entstehung des Salzbergwerks „KŁODAWA”

1959

Inbetriebnahme der Aufbereitungsanlage am Schacht Nr. 2

1960

Das Bergwerk produziert 114 181 Tonnen Salz.

1960

Aufnahme der Produktion von Steinsalz für den Export (im Jahre 1960 wurden 7.117,5 Tonnen exportiert). Aufnahme der Arbeiten an der Umsetzung von elektrischen Grubenloks zum Transport unter Tage und Bau der Gleitleitung

1966

Eröffnung einer Grubenwehrstation.

1967

Inbetriebnahme eines Lüftungsschachtes Nr. 3 (Chrobry) mit 543m Tiefe.

1968

Zu Jahresende beträgt die die Produktionskapazität des Bergwerks 750 Tausend Tonnen Steinsalz im Jahr.

1968

Die bestehenden drei Schachten erhalten Namen: Michał – des Bauers und ersten Direktors des Bergwerks inż. Michał Biały; Barbara – Schutzpatronin der Bergleute; Chrobry – anlässlich des 1000. Jahrestages des polnischen Staates (gefeiert in 1966).

1970

Das Bergwerk produziert 880 000 Tonnen Salz.

1973

Rückzug von Pferdebahnen und kompletter Übergang zum Elektro- und Batterietransport.

1976

Gewinnung der 10 000 000. Tonne Salz.

1978

Die Vereinigung für den Abbau Chemischer Rohstoffe (Zjednoczenie Kopalnictwa Surowców Chemicznych) und Vorstand des Bergwerks beschließen die Aufnahme von Bauarbeiten, um die Lagerstätte im Tiefenintervall von 600-750m für die Salzgewinnung zu erschließen. Im August 1978 verabschiedet der Ministerrat den Beschluss Nr. 120, der den Ausbau des Bergwerks vorsah, um jährlich 1 500 Tonnen Steinsalz abzubauen.

1979

Aufnahme der Arbeiten auf der 750-m-Sohle, Abbaufeld Nr. 2.

1980

Beginn der Bohrungen im nördlichen Blindschacht von der 525-m-Sohle bis zu der 750-m-Sohle.

1982

Beginn der Arbeiten an der Erschließung der 750-m-Sohle im Abbaufeld Nr. 3

1988

Die Produktionskapazität steigt, das Bergwerk fördert 1 244 787 Tonnen Salz. Leider, im Zusammenhang mit einer immer tieferen Wirtschaftskrise, sinkt ab diesem Zeitpunkt die Fördermenge und liegt zwischen 600 und 700 Tonnen jährlich.

1992

Betriebsaufnahme auf 750-m-Sohle im Abbaufeld Nr. 2

1997

Ab diesem Jahr ist der Schatzminister der Gründungsorgan des Bergwerks. Das Bergwerk erhält den Status eines staatseigenen Unternehmens

1998

Inbetriebnahme einer Anlage für die Palettierung von 50 kg Säcken

2004

Umwandlung des staatseigenen Unternehmens Salzbergwerk „KŁODAWA” in eine Aktiengesellschaft (ein Einzelunternehmen der Staatskasse).

2004

Einweihung und erste Besichtigung der Unterirdischen Besichtigungsroute in Kłodawa auf 600m Tiefe

2007

Das erste Untertage-Musikkonzert in der Geschichte des Bergwerks. Die Philharmoniker aus der Philharmonie Kalisch und der Sologeiger Dmitrij Vasiljew spielen „Die vier Jahreszeiten” von Antonio Vivaldi. Dieses Ereignis wird ins Guinness-Buch der Rekorde als auf der größten Tiefe gespieltes Konzert aufgenommen.

2007

Eintragung der Unterirdischen Besichtigungsroute in Kłodawa und einiger geologischer Stätten in das Denkmalregister

2007

Inbetriebnahme einer neuen Anlage für die Produktion von Salzlecksteinen mit der Kapazität von 50 Tonnen am Tag in einem Zweischichtsystem.

2009

Inbetriebnahme einer modernen, Hochleistungsanlage für die Verpackung von Speisesalz in 1,0 und 1,1 kg Stabilo-Pack-Beutel

2010

Übertragung von 85% der Aktien der Gesellschaft durch das Schatzministerium auf Agencja Rozwoju Przemysłu S.A

2011

Modernisierung der Palletieranlage für Salzlecksteine für Tiere

2015

Ausbau der Lagerhalle für unverpacktes Streusalz Nr. 1a

2017

Einführung der Mine Master-Bohranlagen

2018

Inbetriebnahme einer modernen Hochleistungsanlage für die Verpackung und Palettierung von Salz in 25 kg Säcken

2018

Erlangung einer Konzession für die Gewinnung von Steinsalz und Magnesium-Kaliumsalz als Begleitmineral aus der Lagerstätte „Kłodawa 1″. Die Konzession wurde für den Zeitraum von 01.04.2019 bis 01.04.2052 gewährt (33 Jahre).

2019

Errichtung einer Lagerhalle für unverpacktes Salz mit einer Aufnahmekapazität von etwa 30 Tausend Tonnen (im Bau)

2019

Inbetriebnahme von zwei weiteren Anlagen für die Verpackung und Palettierung von Speisesalz in Stabilo-Pack-Beuteln (im Bau).

Produktion eines Films zum 70. Jahrestag des Bergwerks